Hauptinhalt

Kostenschätzung

Die Kostenschätzung oder Aufwandschätzung für Projekte ist eine Prognose für die voraussichtlichen Gesamtkosten des Vorhabens. [1] Eine große Rolle kommt der Aufwandschätzung im Projektmanagement zu. Der Erfolg oder Misserfolg von Projektarbeit ist von ihr maßgeblich abhängig. Es können richtige Entscheidungen getroffen werden, wenn es gelingt eine realistische Aufwandschätzung durchzuführen.

Es gibt folgende Verfahren in der Aufwandschätzung:

  • Top-down-Ansatz
  • Bottom-up-Ansatz[2]

[1] Projektbase, Projektkostenschätzung, Projektkostenschätzung (project-base.org)

[2] PMH, Aufwandschätzung und Schätzverfahren, Aufwandsschätzung und Schätzverfahren - Projektmanagement Handbuch

Ziel ist es den benötigten Aufwand für die Durchführung des Projektes zu ermitteln bzw. zu schätzen. Die Kostenschätzung sollte sich am Projektstrukturplan (PSP) und dessen Planungseinheiten orientieren. [1]

Der Bottom-up / Top-down-Vorgehensansatz kann in folgenden Bereichen eingesetzt werden:

  • Planung kleiner Planungseinheiten z. B. Arbeitspaket, Projektphase, Teilprojekt, Produkt oder Meilenstein.
  • Planung von Projekten
  • Die Methode kann nach Bedarf innerhalb von Projektstrukturplänen kombiniert verwendet werden, um eine vollständige Planung auch in frühen Phasen des Projekts zu erhalten. Im Anschluss kann so z. B. an eine Bottom-up-Schätzung aller konkret definierten Planungseinheiten das Restbudget top-down auf die Planungseinheit (Teilprojekte) verteilen, die noch nicht im Detail geschätzt werden können.
  • In unterschiedlichen Aufgabenstellungen findet das Buttom-up/Top-down-Prinzip Anwendung. (Marketing, Ökonomie, Informatik, Prozesstheorie).[1]

Bottom-Up

Die Bottom-up-Schätzung, bedeutet planen von Unten nach Oben. Dabei werden die einzelnen Ziele und Vorgehensweisen als Grundlage genommen. Für jedes Ziel bzw. jeden Arbeitsschritt wird ein Budget geschätzt. Hierfür sind Erfahrungswerte von ähnlichen Projekten oder Vorhaben eine wichtige Zielgröße. Die einzelnen Budget werden anschließend zu einem Gesamtbudget aufsummiert. Durch dieses Vorgehen entwickeln sich ggf. auch neue Ideen zur Unterteilung des Projektes oder zu wichtigen Arbeitspaketen. Diese Ideen sollten unbedingt gesammelt und in der folgenden Planungsphase aufgegriffen werden.


Top-Down

Im Gegensatz dazu steht bei dem Top-Down-Ansatz bereits eine Gesamtsumme fest. Ein Beispiel hierfür sind Budgetvorgaben der Auftraggeberin bzw. des Aufraggebers. Des Weiteren können auch hier Erfahrungswerte von Projekten ähnlicher Komplexität oder mit ähnlichen Zielen als Vorlage verwendet werden. Dabei wird das Gesamtbudget auf die einzelnen Projektziele und Vorgehensweisen verteilt. Hierdurch lassen sich Projektbestandteile mit hohem Budget identifizieren, die während der Projektlaufzeit ein hohes Maß an Aufmerksamkeit bedürfen.

Beide Vorgehensweisen können sowohl für die grobe Schätzung als auch für die spätere detaillierte Ressourcenplanung genutzt werden. Hierbei können neben dem Budget auch Zeitaufwendungen geschätzt werden. Für die Detailplanung ist es wichtig sich genau an den Meilensteinen und Arbeitspaketen zu orientieren und diesen dann jeweils ein Budget zuzuordnen.

Der Vorteil des Bottom-Up-Ansatzes besteht darin, dass er sehr genau ist, da den einzelnen Projektschritten ein Budget zugewiesen wird.

Die Top-Down-Schätzung geht sehr schnell, sodass schon zum Projektauftakt eine grobe Budgetschätzung erfolgen kann und zugleich erste Schwerpunkte des Budgets festgelegt werden können. [1]

  • DIN 69901-3: benennt die Aufwandschätzung als Projektmanagement-Methode
  • Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) der GPM
  • DIN 69901-5
  • PMBOK ®Guide2008 [1]

[1] Projektmagazin, Dr. Georg Angermeier, Aufwandsschätzung (projektmagazin.de)

zurück zum Seitenanfang