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Nutzwertanalyse

Eine sehr leistungsfähige Methode zur systematischen Bewertung von mehreren Handlungsoptionen bei komplexen Entscheidungen ist die Nutzwertanalyse.[1]

Ein Ausgangspunkt oder Anlass für den Einsatz der Nutzwertanalyse ist eine komplexe und schwierige Entscheidungssituation. Es gibt meistens viele Handlungsoptionen oder Lösungsalternativen die mit Folgen verbunden sein können.

Für das Entscheidungsgremium hat jede Handlungsoption Vorteile und Nachteile.[1]

Anwendungsbereiche einer Nutzwertanalyse sind:

  • Entscheidungen, die nicht oder nur teilweise auf Basis monetärer (in Geldwert darstellbar) Kriterien beruhen. Bei Auswahl von Projekten kann dies der Fall sein, deren Nutzen sich nicht unmittelbar mit einem Return on Invest quantifizieren lässt (z. B. Forschungsprojekte).
     
  • Entscheidungssituationen die Komplex sind, in denen sehr viel Kriterien berücksichtigt werden müssen.
     
  • In der öffentlichen Verwaltung und in Behörden ist die Nutzwertanalyse weit verbreitet[1]

In folgenden Schritten wir die Nutzwertanalyse durchgeführt:

  1. Festlegung der Alternativen bzw. Entscheidungsvarianten
    Es werden die verschiedenen Varianten gesammelt und festgehalten. Es hilft, wenn die Liste nicht zu lang wird (ca. 2 bis 5 Alternativen lassen sich vergleichen), weil die Methode sonst sehr aufwändig wird. 
     
  2. Definition von Bewertungskriterien
    Es werden die Kriterien festgelegt, anhand dieser eine Entscheidung getroffen werden soll. Häufig sind die Kriterien Anforderungen an das Produkt oder zu erreichende Ziele. Häufig entstehen hier 10 Kriterien.
     
  3. Gewichtung der Bewertungskriterien
    Es wird für jedes Kriterium ein Prozentsatz hinterlegt, der die Wichtigkeit des Kriteriums belegt. Die Summe der Einzelgewichtung muss 100 % ergeben.
     
  4. Festlegung des Bewertungsmaßstabs:
    Es werden die einzelnen Kriterien mit Punkten bewertet. Um hier eine Eindeutigkeit sicherzustellen, muss der Bewertungsmaßstab genau definiert werden, z. B. 5 Punkte = sehr gut, 1Punkt =mangelhaft.
     
  5. Bewertung der Alternativen
    Die eigentliche Bewertung erfolgt hier: Pro Kriterium und Alternative werden Punkte vergeben und die gewichteten Punkte berechnet.
     
  6. Summierung und Auswahl
    Es ergibt sich durch Summierung der Einzelgewichtungen die gewichtete Punktzahl pro Alternative. Die Alternative mit der höchsten Punktzahl entspricht den definierten Kriterien am besten.[1]

[1] Projekt leicht gemacht, die Nutzwertanalyse Schritt für Schritt, https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/business-wissen/nutzwertanalyse/

Vorteile

  • Sie stellt den Entscheidungsprozess transparent und nachvollziehbar dar.
  • Die Methode ist weit verbreitet und anerkannt.
  • Bei komplexen Entscheidungssituation können hierarchische Kriterien-Systeme verwendet werden.


Nachteile

  • Mit der Komplexität der Entscheidungssituation und der Menge der angesetzten Kriterien steigt der Aufwand für die Anwendung der Nutzwertanalyse.
  • Sie liefert keine absolute Aussage über den Vorteil einer Entscheidung, sondern zeigt nur im relativen Vergleich der Alternativen zueinander die beste Option
  • Sie gibt keine Hinweise auf mögliche Optionen oder Risiken, die in Betracht gezogen werden sollten.[1]
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